Weitere niedersächsische Geodaten künftig entgeltfrei
Am 9. Juni 2024 erweiterte das LGLN (Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen) erneut die Produktpalette für offen zugängliche und entgeltfreie Geodaten und Karten. Sie werden als Open Data angeboten. Besonders interessant dürfte die Freigabe sogenannter Liegenschaftskatasterdaten sein. Diese bisher kostenpflichtigen Informationen zu Grenzen und Gebäuden werden von vielen Unternehmen, Organisationen, Behörden, Vereinen und Verbänden für präzise Planungen, Präsentationen, Analysen und Simulationen genutzt.
Nachdem bereits seit einigen Jahren Bodenrichtwerte und Grundstücksmarktberichte (www.immobilienmarkt.niedersachsen.de) sowie der Satellitenpositionierungsdienst SAPOS als entgeltfreie Services angeboten werden und die amtlichen Orthophotos (entzerrte Luftbilder), 3D-Gebäudemodelle und ein Landschaftsmodell als offene Datensätze zur Verfügung stehen, folgen jetzt die Daten des Amtlichen Liegenschaftskatasterinformationssystem (ALKIS). Unter der Adresse https://ni-lgln-opengeodata.hub.arcgis.com können unter anderem Grenzpunkte, Flurstücksgrenzen, Gebäude und Hausumringe in Geoinformationssysteme geladen und dort visualisiert und mit beliebigen anderen Geodaten weiterverarbeitet oder analysiert werden. Außerdem können künftig für ganz Niedersachsen Gelände- und Oberflächenmodelle in verschiedenen Ausprägungen als Open Data bezogen werden. Ebenfalls Open Data werden die Digitalen Topografischen Karten (DTK) sowie Verwaltungsgrenzen. Allerdings gilt für fast alle OpenData-Produkte: Sie sind zwar entgeltfrei, aber ohne eigenes Geoinformationssystem (GIS) geht’s meist nicht!
Bürgerinnen und Bürgern, die fertige analoge oder digitale Karten, Vermessungs- und/oder Geodatendienstleistungen oder eine Beratung benötigen, steht das LGLN mit seinen Web-Diensten und Dienststellen vor Ort selbstverständlich weiterhin zur Verfügung.
Das LGLN erfüllt mit der Erweiterung der OpenData-Palette die Forderung der Europäischen Kommission, bis zum 9. Juni 2024 fast alle amtlichen Geodaten entgeltfrei über maschinenlesbare Schnittstellen bereitzustellen. Geregelt ist die Forderung in der Durchführungsverordnung zu Hochwertigen Datensätzen (DVO-HVD) DVO (EU) 2023/138, die am 09.02.2023 in Kraft trat, und eine Frist von 16 Monaten zur Umsetzung vorgab.
Seit Beginn der Frist arbeitete das LGLN mit Hochdruck daran, seine Daten über sogenannte APIs (Application Programming Interface) verfügbar zu machen. Eine API ermöglicht die Kommunikation von Maschinen oder Computer-Anwendungen miteinander über ein Netzwerk. Diese APIs entsprechen Internetadressen, die einfach in ein GIS eingegeben werden können. Damit können Geodaten über das Internet räumlich abgefragt werden und von Webanwendungen direkt genutzt werden. Hinweise und Tools hierfür befinden sich auf der Webseite https://ni-lgln-opengeodata.hub.arcgis.com zu den jeweiligen Datensätzen, zusammen mit den Datenbeschreibungen.