Über Hundertzwanzig Führungskräfte und Fachpersonal aus der Luft- und Raumfahrt trafen sich am Donnerstag, 6. Oktober 2022 im ECOMAT (Center for Eco-efficient Materials & Technologies) zum 7. Norddeutschen Luftfahrtforum in der Airport-Stadt Bremen, um die Herausforderungen der Luftfahrtbranche am Beispiel der Lieferketten (Supply Chain) und unbemannter Luftfahrtzeuge (UAVs/ Drohnen) zu diskutieren.

Die Luftfahrtbranche steht vor einschneidenden Herausforderungen: Zum einen macht der Klimawandel eine Neuausrichtung hin zum klimaneutralen Fliegen zwingend notwendig; zum anderen belasten die Corona-Pandemie und die Energiekrise in Folge des Ukrainekriegs die Luftfahrtbranche. „Diese Faktoren haben uns die Fragilität der globalen Lieferketten vor Augen geführt. Es wird ein Umdenken der globalen Lieferketten geben. Die Ansiedlung von Zulieferern und OEMs in der Region gekoppelt mit dem Einsatz neuer Technologien bieten hierfür ein enormes Potential“, so Dr. Jörn Burkert, Vorstand von AVIASPACE BREMEN e.V.

Eröffnet wurde das 7. Norddeutsche Luftfahrtforum durch die Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa Kristina Vogt, die die Luft- und Raumfahrtindustrie – neben der Automotive, Windenergie und maritimen Wirtschaft – als zentrales Innovationscluster in Norddeutschland in ihrer Rede hervorhob.

Der erste Teil der Veranstaltung beschäftigte sich mit den Lieferketten in der kommerziellen Luftfahrt. Dabei stand die Frage im Raum, wie diese resilienter gegen Krisen gestaltet werden können. Die Luftfahrtindustrie ist neben den großen Unternehmen wie Airbus und Boeing geprägt von kleinen und mittelständischen Unternehmen, die von den Krisen in besonderer Weise betroffen sind.

Der zweite Teil der Veranstaltung widmete sich Drohnen und der rechtlichen Regelung des Luftraums für die unbemannte Luftfahrt. Auf EU-Ebene seien Regelungen für den unteren Luftraum, den sogenannten U-Space, bereits beschlossen. Beim U-Space handelt es sich um den Bereich, in dem der unbemannte Flugverkehr stattfindet. Drohnen werden zukünftig per Verordnung ein eigenes Verkehrssystem erhalten – entsprechend der bekannten Systemen zur Flugsicherung in der bemannten Luftfahrt. Was noch fehle, sei die Einführung in Deutschland. „Und genau dies bietet sich für uns auch als Gestaltungsraum an“, so Senatorin Vogt.

Die hohe Teilnehmerzahl zeige, dass die Themen Supply Chain und UAVs die Branche in Norddeutschland bewegen. „In beiden Themen liegen auch Chancen und neue Märkte für die Luftfahrtbranche und mit den hier vorhandenen Kompetenzen werden die norddeutschen Luftfahrtstandorte die Zukunft der Luftfahrt maßgeblich mitgestalten,“ sagte Kristina Vogt.

In Bremen soll hierfür das Bremer Luft- und Raumfahrt-Forschungsprogramm mit mehr als 10 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und unter Federführung des Wirtschaftsressorts ab 2023 fortgeführt werden.

Organisiert wurde das 7. Norddeutsche Luftfahrtforum von der Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa und dem Bremer Luft- und Raumfahrtnetzwerk AVIASPACE BREMEN e.V. gemeinsam mit den Luftfahrtclustern der norddeutschen Bundesländer Hamburg Aviation, Niedersachsen Aviation und Hanse Aerospace sowie dem Land Schleswig-Holstein.

Das Programm und weitere Informationen sind hier verfügbar.

Quelle: Pressemitteilung Aviaspace Bremen, 06.10.2022

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