Funke Fully Autonomous Flight 2.0

Mit der neuen Challenge „Fully Autonomous Flight 2.0“ hat die Bundesagentur für Sprunginnovationen (SPRIND) ein ambitioniertes Förderformat ins Leben gerufen, das gezielt nach technologischen Durchbrüchen im Bereich des autonomen Fliegens sucht. Im Zentrum der Ausschreibung steht die Entwicklung von Fluggeräten, die vollständig autonom navigieren können – und zwar ohne Unterstützung durch GNSS-Systeme wie GPS sowie ohne menschliche Steuerung. Damit greift SPRIND eine zentrale Herausforderung für den künftigen Einsatz unbemannter Luftfahrtsysteme auf, insbesondere in komplexen oder GNSS-gestörten Umgebungen, wie sie beispielsweise in urbanen Lufträumen, im militärischen Kontext oder bei Katastropheneinsätzen auftreten können.


Der Wettbewerb ist am 1. Juli 2025 gestartet und läuft über einen Zeitraum von 14 Monaten. Er ist in zwei Phasen unterteilt: In der ersten Phase, die sieben Monate dauert, werden bis zu 15 Teams ausgewählt, die jeweils mit bis zu 150.000 Euro (zzgl. MwSt.) gefördert werden. Im Anschluss folgt eine Evaluation, auf deren Basis bis zu zehn Teams in die zweite Phase übergehen. Diese schließt mit der Entwicklung und Erprobung funktionsfähiger Demonstratoren unter realen Bedingungen ab. Die Förderung für diese zweite Phase beträgt bis zu 350.000 Euro pro Team (zzgl. MwSt.). Neben der finanziellen Unterstützung erhalten die Teams Zugang zu einem hochkarätigen Expertennetzwerk, das sowohl technische als auch strategische Beratung bietet.

Technologisch liegt der Fokus der Challenge auf sogenannten multimodalen Lokalisierungsansätzen, bei denen verschiedene Sensorsysteme miteinander kombiniert werden. Neben klassischen optischen Verfahren wie Kamerabildern kommen auch inertiale Messeinheiten, Ultra-Wide-Band-Technologien, Radar, Lidar oder sogar Messungen des Erdmagnetfeldes in Betracht. Ziel ist die Entwicklung robuster Navigationslösungen, die auch unter schwierigen Bedingungen zuverlässig funktionieren – beispielsweise bei fehlender Sicht, widrigen Wetterbedingungen oder im Indoor-Flug.

Teilnahmeberechtigt sind sowohl einzelne Teams als auch Konsortien, sofern der Hauptsitz des federführenden Partners in einem EU-Mitgliedsstaat, in der EFTA, im Vereinigten Königreich oder in Israel liegt. Internationale Kooperationen sind ausdrücklich erwünscht. Es gibt keine formale Mindestgröße für die Teams – entscheidend ist vielmehr die fachliche Eignung zur Bearbeitung der anspruchsvollen Aufgabenstellung. Die im Rahmen des Wettbewerbs entwickelten Technologien und geistigen Eigentumsrechte verbleiben vollständig bei den teilnehmenden Teams. SPRIND beansprucht lediglich ein nicht-exklusives Nutzungsrecht zur Nutzung der Ergebnisse für staatliche Zwecke.


Die Challenge versteht sich als Plattform für mutige, unkonventionelle Ansätze und bietet Freiraum für experimentelle Technologien mit hohem Innovationspotenzial. Für Akteure aus dem Luft- und Raumfahrtcluster ist das Programm nicht nur als Beispiel für zukunftsorientierte Förderformate interessant, sondern auch als potenzielle Möglichkeit zur Kooperation, Vernetzung und Technologieintegration. Auch wenn der offizielle Bewerbungszeitraum inzwischen abgeschlossen ist, kann es für Cluster-Mitglieder spannend sein, die Fortschritte der teilnehmenden Teams zu verfolgen, Kontakte aufzubauen oder zukünftige Calls von SPRIND im Blick zu behalten.

Detaillierte Informationen zur Challenge, zu Zielen, Rahmenbedingungen und Beteiligungsmöglichkeiten stellt SPRIND auf ihrer Website bereit unter: SPRIND | Fully Autonomous Flight 2.0 !

Foto-Credit: Bundesagentur für Sprunginnovationen SPRIND

Author
Niedersachsen Aviation